Führung braucht Optimismus und Lösungsorientierung!

Können Sie sich einen Fußballtrainer vorstellen, der seine Spieler ständig kritisiert, öffentlich über sie nörgelt, gegenüber der Presse äußert, dass er eigentlich die verkehrten Spieler hat, weil die Einkäufer des Vereins völlig versagt haben und es im Grunde genommen keine Chance gibt, die nächsten Spiele zu gewinnen und die Klasse zu halten? Vermutlich fehlt Ihnen wie mir die Vorstellungskraft – ein solcher Trainer würde gefeuert.
In Schulungs- oder Informationsveranstaltungen mit Führungskräften treffe ich hingegen fast schon regelmäßig auf solche Verhaltensweisen. Einige geben sich richtig Mühe und halten ihr Dagegensein über mehrere Stunden konsequent durch, sie lassen sich nicht davon abbringen. Schließlich muss dem Externen klargemacht werden, dass die intern getroffenen Entscheidungen völliger Mist sind. Treffsicher finden sie alle denkbaren Nachteile und Probleme, verdeutlichen, warum die Veränderung oder das Neue nicht funktionieren kann und scheitern wird. Sachlichen Argumenten und auch empirischen Erfahrungen gegenüber sind sie nicht aufgeschlossen – sie lassen Fakten an sich abprallen und bleiben beharrlich bei ihrem Standpunkt. Selbstverständlich geschieht dies nur, wenn die internen Entscheidungsträger nicht mit im Raum sind.
In ihrem Dagegensein ignorieren sie die 4 Seiten einer Nachricht und ihre Selbstoffenbarung. Sie teilen allen anderen Führungskräften nicht nur ihre große Abneigung gegen das Neue oder die Veränderung mit, sondern geben gleichzeitig preis, dass sie mit diesem Verhalten ihrer Führungsrolle nicht gerecht werden. Oft sind sie davon überzeugt, dass alle anderen auch so denken wie sie und sie die einzigen wären, die noch den Mut haben, die Dinge klar beim Namen zu nennen und auszusprechen. Sie verstehen sich als Sprachrohr für die anderen im Raum und blühen in ihrer Widerstandsrolle regelrecht auf. Manchmal ziehen sie ein paar Kolleginnen und Kollegen mit in ihren Sog des Dagegenseins und verbuchen dies als persönlichen Erfolg. In der Regel spielt sich dieses Szenario ab, obwohl die Veränderung und das Neue längst beschlossene Sache sind und das Rad nicht zurückgedreht wird.
Eine pessimistische Grundhaltung korreliert mit der so genannten Lageorientierung, gekennzeichnet bspw. durch Gespräche über schlechte oder falsche Entscheidungen, die missliche Ausgangsituation, schlechte Rahmenbedingungen, die anderen, die sich nicht so verhalten, wie sie es sollten, zu wenig Personal und zu wenig Anerkennung. Man bewegt sich im Kosmos der Probleme und echauffiert sich.
Optimismus hingegen geht einher mit einer selbstkritischen, realistischen Einschätzung der Lage, Lösungs- und Handlungsorientierung, Fortschritt und einer hohen Resilienz. Im nachfolgenden Chart sind die wesentlichen Unterschiede aufgeführt.
Pessimismus ist kein Erfolgsfaktor, sondern ein Misserfolgstreiber. Optimisten gelten zurecht als bessere Führungskräfte, weil sie Herausforderungen als Chancen sehen und motivieren können.
Zuversicht in der Führung lässt sich an einem optimistischen, entschlossenen Verhalten erkennen, gepaart mit klarer, positiv geprägter Kommunikation. Eine zuversichtliche Führungskraft gibt Richtung und Halt, ohne die Realität zu verleugnen, und schafft dadurch Vertrauen. Die Literatur und Praxisbeispiele zeigen deutlich: Ein solches Führungsverhalten wirkt sich vielseitig positiv aus – von motivierteren, kreativeren Mitarbeitern bis hin zu besserer Unternehmensperformance. In einer Welt voller Wandel und Unsicherheit ist Zuversicht zu einer unverzichtbaren Führungseigenschaft geworden, um Teams erfolgreich und mit positiver Energie in die Zukunft zu führen.
Nicht ohne Grund wird Optimismus in der aktuellen Führungsforschung als Leadership-Superpower bezeichnet, die in unsicheren, volatilen Zeiten den entscheidenden Unterschied machen kann.
Pessimisten kennen sich mit Einwänden bestens aus. Sie verweisen an dieser Stelle fast schon regelmäßig darauf, dass ihre Leute so sind, wie sie sind und ein Pessimist ist halt ein Pessimist – da kann man nichts machen. Dabei zeigt die Wissenschaft klar: Optimismus ist nicht einfach „Glückssache“. Nur etwa 25 % unseres Grund-Mindsets sind genetisch bedingt – ganze 75 % lassen sich aktiv beeinflussen und entwickeln. Das bedeutet: Eine optimistische Haltung lässt sich gezielt fördern – bei Führungskräften ebenso wie bei Mitarbeitenden und in Teams.
Trotzdem werden Optimismus und Handlungsorientierung in vielen Sollkulturen (Werte und Leitbild) nicht einmal benannt. Auch bei der Messung der Unternehmenskultur mittels Mitarbeitendenbefragungen spielt Optimismus als Engagement-Lieferant und Erfolgs-Treiber oft keine Rolle.
Was man nicht misst, kann man nicht managen: Vielen Führungskräften ist nicht einmal bewusst, dass sie selbst eine positive Grundhaltung zeigen sollten und es zu ihren Aufgaben zählt, die Zuversicht und Handlungsorientierung bei ihren Mitarbeitenden zu fördern.
Und ganz zum Schluss: Mit unserem Unternehmensklimaindex machen Sie Optimismus messbar und steuerbar. So schaffen Sie die Grundlage für eine Kultur, in der Führung Zuversicht vermittelt, Mitarbeitende Verantwortung übernehmen und Fortschritt möglich wird.
Wir begleiten Sie dabei, diese kulturellen Erfolgsfaktoren gezielt zu stärken – für mehr Energie, Klarheit und Wirkung in Ihrem Unternehmen.