Wichtige Erkenntnisse zur Mitarbeiterzufriedenheit
Am 05.10.2016 las ich in der Süddeutschen Zeitung online einen Artikel mit der Überschrift: „Wer seine Kollegen mag, der hat schon viel erreicht.“
Die Süddeutsche macht es dem eiligen Leser leicht, sie stellt die wesentlichen Inhalte in wenigen Aufzählungspunkten über den Artikel:
- „In einer Meta-Studie haben australische Wissenschaftler nachgewiesen, wie wichtig das soziale Miteinander im Job für die Zufriedenheit ist.
- Wer ein gutes Verhältnis zu seinen Kollegen hat, fühlt sich besser, ist motivierter und leistet mehr.“
So lauteten die zentralen Erkenntnisse, die ursprünglich im Personality and Social Psychology Review veröffentlicht wurden. Im Artikel erfährt man, dass „58 Studien mit fast 20.000 Teilnehmern … in die Auswertung eingeflossen sind.“ Je ausgeprägter das „Wir-Gefühl“, desto zufriedener und gesünder die Angestellten und obendrein zeigten sich sogar positive Auswirkungen auf Engagement und Leistung.
Soweit so gut. Das ist die Stelle, an der man kurz inne halten sollte. Warum untersuchen Wissenschaftler 58 Studien um am Ende zu einer Erkenntnis zu gelangen, auf die nahezu jeder durch kurzes Nachdenken auch ohne eine aufwendige Analyse von Studien gekommen wäre? Zumal diese Erkenntnis in unzähligen Lehrbüchern und Artikeln bereits hunderte Male veröffentlicht wurde und sich obendrein bei jeder Mitarbeiterbefragung aufs Neue bestätigt.
Das Problem ist nicht, dass wir es nicht wüssten. Das Problem ist, dass wir allzu oft nicht danach handeln und wir es uns im Job selbst schwer machen. Die Zusammenarbeit mit den unmittelbaren Kolleginnen und Kollegen ist der wichtigste Zufriedenheitstreiber. Die Ausgestaltung, Pflege und Entwicklung dieses wichtigsten Treibers, also der „Beziehung zu den direkten Kollegen“, liegt nahezu ausschließlich im persönlichen Einflussbereich jedes einzelnen. Hier ist Selbstverantwortung gefordert. Die Verantwortung geben viele aber lieber ab. Anstatt sich proaktiv um die unmittelbaren persönlichen Beziehungen zu kümmern, regen wir uns lieber gemeinsam über irgendetwas anderes auf.
Dieser in vielen Unternehmenskulturen zuweilen ziemlich fest verankerten Grundtendenz kann man übrigens entgegen wirken und wir erläutern Ihnen gerne, wie dies funktioniert.