Völlig verrückt: Zufriedene Mitarbeiter in Deutschland!

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Dem statistischen Bundesamt muss ein gravierender Fehler unterlaufen sein: Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) anlässlich des Tages der Arbeit am 1. Mai sind 89 % der Erwerbstätigen in Deutschland mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden. Ein Drittel gibt sogar an, sehr zufrieden zu sein. 

Das steht in völligem Widerspruch zu den meisten in den letzten Jahren veröffentlichten Studien, nach denen wir Deutsche fast schon grundsätzlich mit unseren Arbeitgebern und unserer Arbeit unzufrieden sind.

Allerdings bestätigen die Ergebnisse das, was wir vom IfU seit nunmehr 20 Jahren messen, insofern muss das richtig sein 😉. Gehen wir einmal davon aus, dass die vom statistischen Bundesamt methodisch wissen, was sie tun. Im Unterschied zu den „Gallups“ haben die auch keine wirtschaftlichen Interessen. Es könnte also doch sein, dass die Studienergebnisse wirklich stimmen.

Die meisten von uns sind mit ihrer beruflichen Tätigkeit zufrieden und viele sogar sehr zufrieden.

Das ist gut so, das will aber keiner hören. Für Gewerkschaften und so manche Mitarbeitervertretung sind solche Botschaften eine Katastrophe und im Kampf gegen die bösen Arbeitgeber nicht zu gebrauchen. Einige Parteien können mit solchen Ergebnissen nichts anfangen, weil sie für den Klassenkampf gegen die Arbeitgeber nicht hilfreich sind. Alternativ könnten sich die beteiligten Fraktionen natürlich darüber freuen, dass sie sehr gute Arbeit und alle einen Beitrag zur Mitarbeiterzufriedenhaft geleitstet haben; aber das macht keiner, man muss schließlich gegen irgendwas kämpfen, denn dafür gibt es Zustimmung und so sichert man seinen Posten.

Die Presse interessiert sich für positive Nachrichten seit jeher nicht. Positive Nachrichten sind nach Auffassung der Presse keine Nachrichten – Sie glauben gar nicht, was mir das auf den Zeiger geht! Zwar ging man im heute journal am 30.04.2018 auf die Ergebnisse des Statistischen Bundesamts ein, aber natürlich unterließ man es nicht, doch noch Unzufriedenheit in den Bericht mit einzubeziehen. Ansagerin Kay-Sölve Richter verkündete: „Allerdings seien Hilfskräfte unzufriedener als zum Beispiel Akademiker oder Manager“. Wenn 83 % der Hilfsarbeitskräfte zufrieden bzw. sehr zufrieden sind, dann sind Hilfsarbeitskräfte marginal weniger zufrieden als Manager (wobei in der Studie „Führungskräfte“ ausgewiesen sind), aber bei Weitem nicht unzufriedener. Das ist nicht nur sprachlich ein gravierender Unterschied.

Wir schreien auch die positiven Nachrichten raus. Unterstützen Sie uns dabei: „Wir sind mit unserer Tätigkeit (sehr) zufrieden!“, so lautet die zentrale Aussage in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts.

Diese Aussage kann gar nicht laut und oft genug herausgeschrien werden. Denn die negativen Stimmen, und die gibt es bei der Befragung des statistischen Bundesamts natürlich auch, sind zwar in der absoluten Minderzahl, lediglich circa 10 % sind weniger bzw. unzufrieden, aber diese Minderheit ist extrem laut. Unzufriedenheit ist naturgemäß lauter als Zufriedenheit. Die 10 % schaffen mehr Aufmerksamkeit als die knapp 90 % zufriedenen. Und leider gilt das nicht nur bei Mitarbeiterzufriedenheit, sondern bei vielen anderen Themen ebenfalls. Es würde uns weiterbringen, wenn die 90 % Zufriedenen den motzenden und jammernden 10 % stärker entgegentreten würden.

Sprechen Sie öfter über das Positive. Sprechen Sie darüber, dass Ihnen Ihr Job Spaß macht. Empfehlen Sie allen, die dauerhaft unzufrieden sind, sie sollten daran etwas ändern und wenn das nach Auffassung der Unzufriedenen nicht geht, mögen sie sich entweder damit abfinden oder ganz einfach den Arbeitgeber wechseln, aber sie mögen Sie bitteschön mit dem Gejammer in Ruhe lassen – dann würden Sie nämlich noch zufriedener. 😊