Top-Management bremst Mitarbeiter!
Eigentlich werden sie genau für das Gegenteil bezahlt, nämlich Einsatzwillen und Engagement bei Mitarbeitern zu fördern. Aber laut der Studie „Leadership im Topmanagement deutscher Unternehmen“, die im Auftrag von Rochus Mummert durchgeführt wurde und an der 220 Mitarbeiter und Führungskräfte großer und mittelständischer Firmen teilgenommen haben, finden 73 % der Mitarbeiter in Deutschland, dass ihr Gestaltungswille durch die oberste Führungsebene eingeschränkt wird. Das ist nicht förderlich, zumindest nicht für die Mitarbeitermotivation. Aus Sicht der Mitarbeiter setzt das Top-Management ihres Arbeitgebers weder auf die Ideen der Mitarbeiter noch auf deren Freude am Erfolg.
Da die Top-Manager für etwas anderes bezahlt werden und zuweilen auch variable Gehaltskomponenten an Mitarbeitermotivation oder Zufriedenheit gekoppelt sind, sieht das Selbstbild der obersten Führungsebene anders aus. Selbstwahrnehmung und Fremdbild klaffen weit auseinander. 63 % der Topmanager sind davon überzeugt, dass sie auf den Gestaltungswillen des Einzelnen, dessen Freude am Erfolg setzen. Die leitenden Angestellten sind hier schon kritischer und stimmen lediglich noch mit 42 % zu, während die Fachkräfte die Richtigkeit dieser Aussage nur noch mit 27 % unterstützen.
Mitarbeitermotivation resultiert in hohem Maße aus der Übergabe von Verantwortung an Mitarbeiter. Wer seinen Mitarbeitern vertraut und sie eigenverantwortlich arbeiten lässt, wird Engagement ernten. Von dieser Ernte sind wir in vielen Unternehmen weit entfernt. Drei Viertel der Topmanager äußern, dass sie „Handlungs- und Entscheidungskompetenzen entschlossen übergeben“, aber lediglich ein Viertel der Mitarbeiter stimmt dieser Aussage zu.
Damit liefert auch diese Studie keine neuen Ergebnisse, allerdings bestätigt sie das, was ohnehin bereits bekannt war. Es gibt in sehr vielen Unternehmen ungenutztes Potenzial, man muss es nur nutzen. (Quelle: www.personalwirtschaft.de)