Teamwork ist Quatsch
Das behaupten zumindest die Autoren des Artikels „Teamwork macht Mitarbeiter faul und demotiviert“ in der Welt online. Das klingt spannend, dachte ich, um dann allerdings nur wieder die alten Kamellen zu lesen. Zitiert werden die Experimente von Maximilian Ringelmann von 1882 (!!!), bei denen es um das Ziehen von Lasten ging oder das Tauziehexperiment von Harry Ingham von 1974. Und wenn etwas in zwei Experimenten herausgekommen ist, dann ist es bewiesen: „Damit war der Beweis erbracht: Menschen strengen sich weniger an, wenn ihre Leistung Teil einer Gruppenarbeit ist, als wenn sie allein arbeiten – und zwar vor allem dann, wenn sie sich in der Anonymität der Gruppe verstecken können.“ So schnell geht das mit dem Beweisen und schon ist das „soziale Faulenzen“ bestätigt.
Im Jahr 1993 wurde eine Metaanalyse von Karau und Williams im Journal of Personality and Social Psychology veröffentlicht, in der über 80 Experimente ausgewertet wurden. Soziales Faulenzen scheint immer dann verstärkt aufzutreten, wenn nicht ersichtlich ist, wie viel jede einzelne Person zur Gesamtleistung beiträgt.
Genauer Hingucken und die Herstellung von Transparenz sollten daher als wichtige Führungsaufgaben wahrgenommen werden, und zwar insbesondere im Sinne derjenigen, die im Team unter dem sozialen Faulenzen anderer leiden, weil sie es ausbügeln müssen.