Sie werden es nicht glauben: Dinge zu ignorieren, …

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…schafft Zeit!

Laut Harvard Businessmanager bzw. Ed Batista haben „Die produktivsten Führungskräfte … gelernt, nicht nur Prioritäten zu setzen, sondern auch Anfragen zu ignorieren.“ Im entsprechenden Artikel mit der Überschrift „Im Ignorieren liegt die Kraft“ (siehe www.harvardbusinessmanager.de) lernt der Leser, dass „das Setzen von Prioritäten zwar notwendig ist, aber nicht ausreicht.“ Wir sollen „die vielen Aufgaben, deren Wichtigkeit unterhalb einer bestimmten Schwelle liegt, bewusst … ignorieren“. Beispielhaft geht es dann um das E-Mail-Postfach: „Unser Ziel ist kein leeres Postfach, sondern ein Postfach, das keine wirklich wichtigen Nachrichten mehr enthält.“ Neben unwichtigen Nachrichten gäbe es auch unwichtige Menschen, mit denen sollen wir uns ebenfalls nicht mehr beschäftigen.

Aber was ist bitte daran neu? Zum Prioritätensetzen gehört doch seit jeher, Wichtiges vom Unwichtigen zu trennen, Aufgaben zu sortieren und auszusortieren. Und beim Aussortieren geht es nicht nur um Aufgaben, sondern auch um Menschen, mit denen und deren Anliegen man sich nicht beschäftigen sollte. Wie bspw. mit dem Nachbarn (der hier nur stellvertretend für die vielen „Unwichtigen“ steht), der sich ständig über spielende Kinder in der dafür ausgewiesenen Spielstraße aufregt und sich immer und immer wieder lautstark beschwert und echauffiert.

Fraglich ist, ob wir uns das immer so bewusst machen. Laufen wir nicht doch mit einer gewissen Regelmäßigkeit in die Falle und beschäftigen uns intensiv und viel zu lange mit dem schimpfenden Nachbarn, anstatt ihn einfach nur zu ignorieren – insbesondere, wenn der Nachbar ein Mitarbeiter ist und Sie seine Führungskraft sind?

Gibt es überhaupt unwichtige Mitarbeiter? Es heißt doch überall, alle sind wichtig und die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Potenzial. Trotzdem gibt es Mitarbeiter, die in einer bestimmten Situation mit ihrem Anliegen sogar extrem unwichtig sind. Es gibt ganz viele nicht wirklich wichtige Leute und wir haben zu wenig (Lebens-)Zeit, um uns mit all ihren Anliegen zu beschäftigen.

Wichtig ist, dass Wichtigkeit situativ ist und sich immer auf etwas bezieht. Der gleiche Mitarbeiter mit einem anderen oder vielleicht sogar dem gleichen Anliegen kann in einer anderen Situation äußerst wichtig sein. Und dementsprechend gibt es keine generell unwichtigen Mitarbeiter, oder vielleicht doch? Denken Sie mal drüber nach.