Mittagsschlaf erhöht Diabetes-Risiko
Das stand vor einigen Tagen in diversen Artikeln, unter anderem bei t-online und im focus-online in der Rubrik Gesundheit. Forscher haben auf Basis einer Studie mit über 300.000 Menschen einen Zusammenhang zwischen einem längeren Mittagsschlaf und dem Diabetes-Risiko entdeckt: „Wer sich tagsüber länger als eine Stunde zum Schlafen legt, unterliege einem um 45 % erhöhten Diabetes-Risiko.“ steht in Focus online. Wenn man weniger als 40 Minuten schläft, würde das Risiko deutlich nachlassen. Wer noch mehr wissen will, dem sei die European Association for the Study of Diabetes (EASD)-Tagung in München empfohlen, denn da sollen die kompletten Studienergebnisse veröffentlicht werden.
Ich will solange nicht warten. Die aus den Studienergebnissen abgeleiteten Rückschlüsse sind schlichtweg grober Unsinn, wobei man zu dieser Erkenntnis gelangen kann, ohne sich in irgendeiner Form mit der Studie näher auseinandersetzen zu müssen. Selbst denken hilft schon weiter.
Eine Korrelation bedeutet noch lange nicht, dass es einen Kausalzusammenhang, eine Ursache-Wirkungsbeziehung, gibt. Und wenn es einen Kausalzusammenhang gibt, stellt sich die Frage, was ist Ursache und was ist Wirkung?
Immer wenn ich schwitze, ist es draußen warm. Würde aus diesem Zusammenhang irgendjemand ableiten, dass es draußen warm ist, weil ich schwitze, würde man ihn vermutlich und völlig zu Recht für bescheuert erklären. Nicht so bei diesen Studienergebnissen, die schaffen es bundesweit in die Presse.
Wer Diabetes hat, ist häufiger müde und vermutlich schläft er auch mehr und länger. Wer sich weniger bewegt und wer übergewichtig ist, der macht vielleicht ein längeres Mittagsschläfchen und eventuell, wobei das natürlich nur eine ganz vage Vermutung ist, erhöhen Bewegungsmangel und Übergewicht das Diabetes-Risiko.
Vermutlich sind das aber nur wilde Spekulationen meinerseits. Ich lege mich jetzt mal ein Stündchen hin. Gute Nacht!