Homeoffice

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Die Süddeutsche Zeitung (online) hat am 28.05.2020 einen Artikel mit dem Titel „Jenseits des Büros“ veröffentlicht (siehe hier: SZ). Laut einer in dem Artikel zitierten Studie des Bundesarbeitsministeriums hätten vor der Pandemie „69 Prozent derjenigen, die nie zuhause arbeiten,“ angegeben, „dass ihren Vorgesetzten die Anwesenheit im Betrieb wichtig sei. 23 Prozent sagten, Home-Office sei bei ihnen nicht gestattet, obwohl es problemlos möglich wäre.“ Vor der Pandemie lebten wir in vielen Unternehmen in einer Präsenzkultur.

Laut einer nicht repräsentativen Umfrage der Online-Stellenbörse Stepstone von circa 7.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern scheint es während der Pandemie diesbezüglich eine Veränderung gegeben zu haben: „Zwei Drittel der befragten Chefs zeigten sich überrascht, wie gut die Zusammenarbeit mit digitalen Tools funktioniere. Gut 83 Prozent der Führungskräfte sind sogar der Meinung, der breite Einsatz der Technik sei eine positive Nebenwirkung der Krise.“ Die Süddeutsche Zeitung ergänzt in ihrem Artikel hierzu Folgendes: „Diese Euphorie für Videokonferenzen und Chat-Programme teilen dagegen nur 77 Prozent der Mitarbeitenden ohne Personalverantwortung.“ und weist zugleich „auf interessante Unterschiede zwischen den Wahrnehmungen von Chefs und Mitarbeitern“ hin.

6 Prozentpunkte Unterschied in der Zustimmung zu einer Aussage sind natürlich höchst „interessante Unterschiede“. Die insgesamt nur kleinen Unterschiede sind wohl eher ein Anzeichen dafür, dass sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte Videokonferenzen und Chat-Programme gleichermaßen positiv bewerten. Wenn man zudem noch berücksichtigt, dass tendenziell die Nutzungsquote bei Führungskräften etwas höher sein dürfte, sie also mehr Anwendungserfahrungen haben, relativieren sich die „interessanten Unterschiede“ nochmals. Ob man von „nur“ 77 Prozent sprechen sollte, wenn 83 Prozent schon als euphorisch bezeichnet werden, ist eine Frage, die nur die Redakteure der Süddeutschen Zeitung uns beantworten können.

Wir stellen in vielen Mitarbeiterbefragungen der letzten Wochen fest, dass mobiles Arbeiten nicht ferne Zukunft, sondern Realität ist, wobei einige Unternehmen der Realität hinterherhinken, dass es mit dem Homeoffice und dem mobilen Arbeiten überwiegend gut funktioniert, dass mobiles Arbeiten sowohl von Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern begrüßt wird, dass einige Führungskräfte froh sind, wenn die Mitarbeiter endlich wieder vor Ort greifbar sind, dass nur die wenigsten ständig von zu Hause aus arbeiten möchten, dass die meisten gerne flexibel 2 bis 3 Tage in der Woche nicht im Büro, sondern zu Hause oder auch an einem anderen Ort arbeiten würden, dass sehr viele Arbeitnehmer die sozialen Interaktionen vermissen, dass der kleine Dienstweg ins Nachbarbüro nicht mehr so gut funktioniert, dass noch lange nicht jedes Meeting sinnvoll online geführt werden kann und dass es noch einiges zu regeln und zu klären gibt, für das man die Erfahrungen der letzten Wochen sehr gut verwenden könnte. Wir stellen allerdings auch fest, dass es in einigen Unternehmen diesbezüglich beim Konjunktiv bleibt, was sehr schade ist, weil wichtige Lernchancen für die Entwicklung der Führungs- und Unternehmenskultur verpasst werden. Wir zeigen Ihnen gerne, wie man die wertvollen Erfahrungen einsammelt und sie für die Zukunft nutzbar machen kann.