„Ein Drittel des Umsatzes hängt vom Betriebsklima ab“

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So lautet die Überschrift eines Artikels in der Welt online (www.welt.de). Aus diesem Grund sollte ein gutes Arbeitsklima für alle Unternehmen eine wichtige Zielgröße sein. Das ist es aber nicht, vielmehr sei das Betriebsklima eher ein „Schönwetterthema“, heißt es im Artikel.

Dabei könne ein schlechtes Rating des Unternehmens beim Betriebsklima zum Bumerang werden, weil beispielsweise Stellenanzeigen schlecht bewerteter Firmen von potenziellen Bewerbern gar nicht beachtet würden oder es negative Auswirkungen auf das Image und den Absatz von Produkten und Dienstleistungen gäbe.

Laut einer aktuellen Auswertung der Unternehmensbewertungsplattform Componize.com (http://www.companize.com/) unter 1.000 Beschäftigten würden „unfaire Tricks und Praktiken des Arbeitgebers immer wieder beanstandet“. Ebenfalls als Kritikpunkte genannt werden „Stress bei der Arbeit“ und das „Sozial- und Führungsverhalten der Vorgesetzten“. Weitere, wiederholt anzutreffende Begrifflichkeiten bei der Bewertung von Arbeitgebern durch Arbeitnehmer sind laut Jens Sander, einer der Companize-Gründer, ein „Klima der Angst“ und die „Willkür bei Kündigungen“.

Eines ist sicher: Valide sind solche Ergebnisse nicht und repräsentativ auch nicht. Derartige Bewertungsplattformen werden von enttäuschten und frustrierten Mitarbeitern weitaus stärker genutzt als von dem Großteil der insgesamt in der Regel zufriedenen Mitarbeiter. Wir beim IfU dürfen sehr viele Mitarbeiterbefragungen durchführen und in unserer umfassenden Datenbank aus den verschiedensten Branchen zeigt sich – allen Unkenrufen zum Trotz – ein eindeutiges Bild: Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit ihrem Arbeitgeber sehr zufrieden.

Auf den Bewertungsportalen finden wir zuerst die „Motzer“. Erst wenn ein Bewertungsportal eine hinreichend breite Öffentlichkeit erlangt hat, gehen Unternehmen gezielt hin und fördern positive Bewertungen. Schließlich will bei Arbeitgeberbewertungen jeder „top“ sein und dafür kann man als Arbeitgeber bei den entsprechenden Plattformen, wie unter anderem auch bei Companize, selber etwas tun. Vorne auf der Website solcher Portale steht zwar immer so etwas wie „fair, kostenfrei und anonym“. Dahinter steckt aber schlussendlich ein Geschäftsmodell mit der Botschaft: „Gestalten Sie als Arbeitgeber Ihr Image und ziehen Sie passende Bewerber an – wir zeigen Ihnen, wie es geht und was es kostet.“

Philipp-Stephan Pütter, Gründer und CEO der Karriereplattform Coaching Cosmos (https://www.coaching-cosmos.com), stößt ins gleiche Füllhorn und sagt, das Betriebsklima leide im Arbeitsalltag häufig unter Stresssituationen, „verursacht durch Kompetenzgerangel, politische Spielchen, sich ständig ändernde Marktanforderungen“ oder „kurze Deadlines“. Auch Herr Pütter konstatiert als zentrale Ursache schlechte Führung und Fehler bei der Führungskräfteauswahl. Dementsprechend findet man im Coaching Cosmos alles, was man zur persönlichen Entwicklung braucht, für nur wenige Euro pro Monat lassen sich viele Kompetenzen entwickeln – also ebenfalls ein Geschäftsmodell.

In einem kleinen Zwischensatz steht übrigens auch noch, dass „laut einer Studie der Wissenschaftler Daniel Goleman und Richard Boyatzis das Betriebsklima bis zu einem Drittel der Geschäftsergebnisse eines Unternehmens“ ausmachen würde. Das hat aber mit dem Rest des Artikels nur wenig zu tun, wie Sie vermutlich auch schon bemerkt haben.